Erdarbeiten

Länger war es hier ruhig, einfach, weil wenig zu besichtigen und damit zu berichten war. Das ändert sich aktuell.

Die Grube war ausgehoben, die Grabungen des Denkmalschutzes vorüber, da wurde zunächst mal eine „Baustraße“ eingerichtet. Die Fundemente für den Wohnbereich gesetzt, zugeschüttet, halb wieder ausgegraben, wieder zugeschüttet. Dann kam erstmals wieder sichtbare Bewegung in die Baustelle, als der Kran im vorderen Teil einbetoniert (!) wurde, um beim kommenden Hochbau des geplanten Wohntraktes zu unterstützen.

Das ist der Grundriss des UG des Wontraktes, heute stehen bereits Wände und Decke.

Auf engstem Raum baute die Fa. Steil mit ihrem Kran „unseren“ Kran auf (Foto: N. Haag)

Weithin zu sehen: „unser“ Kran

Trotz einiger Widrigkeiten, der Arbeitsraum zu klein, der Wasseranschluss zu hoch, liegt der Bau im Zeitplan. Nun beginnt in Kürze der Hochbau, wahrscheinlich sichtbarstes Zeichen für den Baufortschritt. Es werden die jeweiligen Leistungsphasen ausgeschrieben und der Bauausschuss muss die Angebote auswerten und entscheiden. Auch die jeweilige Bauleitung, z.B. für Heizung, Sanitär und Lüftung, muss vergeben werden. Die Bauleitung für die Elektroarbeiten wird Sebastian Latz übernehmen, der ja auch die Photovoltaikanlage auf dem Dach verantwortet, die nicht nur ca. 15 „interne“ Verbrauchststellen versorgen soll (Verein, Wohnungen, E- Mobilität, Campingplatz), sondern mit bis zu 120 kWp Modulleistung und 230 KWh Batteriekapazität auch noch genügend Strom zum Einspeisen vorrätig hat – oder eben endlich für die vollbeleuchtete Ruderstrecke. Leider fällt der meiste Strom an, wenn es eh länger hell ist. Vielleicht könnten wir mit Strom die Algenpest dämmen. Oder…oder…oder. 230 Kilowattstunden bedeuten ca. 230 Waschmaschinenladungen, oder 230x Mahlzeiten für 4 Personen, zum Vergleich. Jedenfalls wird das eine der bisher größten innerstädtischen Anlagen, zudem war die Anlage Vorbedingung für die nächsthöhere Stufe der KfW- Finanzierung, die mit im Gebäude steckt. Dazu bald sicher noch mehr!

Die Mitgliedschaft im Bauausschuss ist jedenfalls allermeist nicht vergnügungssteuerpflichtig, nach Fertigstellung wird es sicher die ein oder andere Anekdote zu erzählen geben.

So sah die Vorbereitung für die Fundamente der Bootshalle aus…

So sieht der Bau heute aus…das wird ein ganz schön großes Gebäude, stellt man fest.

Heute liegen alle Streifenfundamente der Bootshalle(n), die Ausmaße kommen einem irgendwie größer vor als vom alten Haus. Der Hochbau kann beginnen.

Dazu möchten wir natürlich traditionell einen Grundstein legen und auch alle Beteiligten inkl. des Innenministers an Bord holen, ebenso wie alle Sponsoren, die Christian Sirsch für die Motorbooterweiterung unseres Steges gewinnen konnte, was die Trainerarbeit deutlich erleichtert und bisher nicht ausreichend gewürdigt wurde. Bei so vielen Beteiligten einen gemeinsamen Termin zu finden, ist nicht einfach: bisher scheint sich Samstag, der 22.07., herauszukristallisieren – das ist zwar das erste Wochenende der Schulferien, aber wie gesagt: kurze Zeitfenster … und einen Grundstein in ein fertiges Haus zu verlegen, ist dann doch ein bisschen komisch. Und: natürlich haben wir das Ministerium um Freitag oder Samstag gebeten, um im Anschluss auch noch gebührend anstoßen zu können!

À propos anstoßen: So, wie sich mit unserem Hochbau auch das Bild der Luxemburgerstraße wandelt, ist es weniger Meter weiter, am Kopf der Lambertistraße bereits geschehen. Dort stand mehr als ein Jahrhundert lang der Gasthof „unter den Linden“, den der Erbauer der Lambertistraße – Herr Lamberti, oh Wunder – offensichtlich selber betrieb.

Quelle: Internet

Später befand sich hierin die Diskothek „Alaska“, die Norbert und Helga Haag aus der Jugend kennen, dann saß „nur noch“ ein Abschlepp- später Taxiunternehmen darin, bis es dann abgerissen und neu gebaut wurde. Den alten Glanz hatte es lange verloren.

In der Hausnummer 23 befand sich die Gaststätte „Deutsches Haus“, laut Eigenwerbung mit fließend Wasser auf den Gästezimmern -man kann anhand des Blickes auf die Römerbrücke ja mal versuchen, sich das Ambiete vorzustellen. Heute fehlt uns Gastronomie mit Blick auf den Fluß.

Quelle: Stadtarchiv

Ganz vorn an der Luxemburgerstraße gab es das Haus Brückenschänke, besser bekannt unter dem Namen „Reiters Garten“, wie es auf dieser alten Postkarte (vermutlich 1905- 1910) zu erkennen ist.

Quelle: Internet

Quelle: Stadtarchiv

Wie das Bild vom Einmarsch amerikanischer Truppen (bzw. konkret der Eroberung der ungesprengten Römerbrücke) im März 1945 zeigt, war da möglicherweise nicht mehr viel zu retten, ursprüngliche Gaststätten hatten auch spätestens mit dem Einzug des Fernsehens in deutsche Wohnzimmer in den 1960er/1970er Jahren eine existenzielle Krise zu meistern. Und doch war das heutige Funktionsgebäude ja irgendwie kein adäquater Ersatz für Nostalgiker.

Das diesseitige Gebäude steht in der Form noch – das Sparkassengebäude auf der anderen Seite wird auch umgestaltet werden.

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