Denkmäler

Es naht die nächste spannende Phase des Neubaus: das Gelände wird nach historisch Wertvollem abgesucht. Wer weiß, was kommt?

Nun steht unsere Baustelle wieder „leer“ da, die Großmaschinen sind abtransportiert, nicht ohne Verzögerung. Denn Aufgrund der Baustelle Kölnerstraße konnte natürlich keine Genehmigung zum Schwertransport erteilt werden, auch nicht in die andere Richtung. Das weitere Szenario ist leider in Trier nicht unvorstellbar: auf allen Umfahrungen der Baustelle wurde ebenfalls kurzfristig gebaut, oder schon langfristig waren Arbeiten der DB oder RWE/ Stadtwerke geplant, die man übersehen hatte, während die Alleenringe wegen Baumschnitts auf eine Spur verengt wurden – immerhin waren aber wie immer großräumig die Ampelanlagen ausgefallen, während die Stadt seit Jahren erfolglos jemanden für die Koordination der Tiefbauten sucht. Sei es drum: die Baustelle Kölnerstraße wurde immerhin zeitgerecht beendet, unsere Baustelle ist leer vom Mobiliar, was bleibt, sind die bereits gesetzten Gründungspfähle- während für die spätere Bootshalle keine Pfahl- sondern Streifenfundamente verwendet werden.

So gab es einem Häuflein Unentwegter (es hätten wie immer mehr sein dürfen) die Chance, beim Arbeitsdienst unter viel Ächzen und auch Jauchzen die neue Toilette anzuschließen und das äußere Abflussrohr mit Unmengen Löß zu überdecken und somit zu isolieren.

Zeigt jeden schwachen Kopplungspunkt an: die volle Schubkarre

Nun ist es also so weit: in der nächsten Woche kann endlich die GDKE anrücken, deren Bürocontainer und Toilette ebenfalls bereits auf dem Waschplatz angekommen sind. Spannend wird, wie und wann „es“ wirklich losgeht und man weiß nach wie vor nicht, welchen Ausgang man sich wünschen soll.

Und: ja natürlich bringt es nix, über ungelegte Eier zu gackern. Aber das Ungewisse macht die Sache ja so erwartungsschwanger. Schaut man sich z.B. in der exzellenten Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier (kulturdb.de) mal ein paar Kartenübersichten an, findet sich über ganz lange Zeiträume – wie schon mehrfach beschrieben- keine Bebauung unseres Fleckens: nicht mal in der Nähe, nicht mal innerhalb der letzten 100 Jahre.

Eine Kartenansicht von A. Bechtold aus dem Jahr 1830 über ein aktuelles Luftbild gelegt (Quelle: Kulturdb.de)

Sowieso war die Stadt ja mal größer und mal kleiner und über das römische Bestattungswesen und Gräberfelder im Umland haben wir auch bereits berichtet.

Topographische Spezialkarte von 1891 (Quelle: Kulturdb.de)

Auf der topographischen Spezialkarte von 1891 sind gut die Rangiergleise des Westbahnhofes zu sehen, der just am oberen Bildrand abgeschnitten wurde. Während auf späteren Karten die Fähre angezeigt wird, fehlt sie hier und man ist geneigt, das „Schp.“ als Schießplatz zu übersetzen, immerhin war zumindest die Hornkaserne im Bau fortgeschritten und im Bereich des heutigen Sportplatzes Euren befand sich ein Pulvermagazin. Die gestrichelte Linie bedeutet offensichtlich die jeweilige Gemarkungsgrenze. Zudem gibt es dort in gerader Linie in Nord- Süd- Richtung auch eine Form von Wall oder Barbette. Ab ca. 1910- 1915 haben wir im Bereich unseres heutigen Steges ein Flussschwimmbad der Armee gesehen. Interessant dürfte sein, dass es offensichtlich einen stärkeren Unterschied im Grundniveau entlang des Ufers gab und während das Oval in der Eurener Flur eine Grube ist, dürfte dann im vorderen Bereich eine baumbestandene Erhöhung gewesen sein, über die sich ein bzw. „der“ Treidelpfad schlängelt. Wenn das Niveau nun auf irgendeine Weise auf heutigen Stand angeglichen worden ist: hätte nicht in früheren Zeiten etwas auffallen müssen?

Gehen wir noch weiter zurück:

Auf der Karte der römischen Stadt, unterlegt mit einem Luftbild ist am „Knick“ der Heerstraße ebenfalls nichts, wo man mit etwas scrollen unser altes Bootshaus erkennen kann- aber immerhin doch auf der anderen Straßenseite (als beige Fläche eingezeichnet). Und das, wo man nun bereits gesehen hat, dass auf der Straßenseite am Fluss offensichtlich – warum auch nicht? – ebenfalls Bebauung stattfand.

Tja…und dann geht man ins Landesmuseum und dann…das!

Diorama im Rheinischen Landesmuseum, Trier

Da denkt sich der interessierte Hobbyarchäologe auch nur: wtf?

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